Leder und Felle waren die wichtigsten Grundlagen für steinzeitliche Kleidung. Doch in den Pfahlbauten wurden auch andere Materialien für besondere Zwecke verwendet. So finden sich vor rund 5000 Jahren in Europa feinste Stoffe, die aus Leinen hergestellt wurden.
In Alleshausen-Grundwiesen wurde sogar dafür eine saisonal genutzte Siedlung errichtet – dies ist eine der ersten nachweisbaren Spezialisierungen in der Vorgeschichte Europas. Die Bewohner bauten nicht nur den Lein an, er wurde auch weiterverarbeitet, wie Reste zeigen.
Regina Lutz, selbst seit Jahren in Alleshausen als Leinbäuerin tätig, zeigt wie aufwendig die jungsteinzeitliche Herstellung von der Pflanze zum Stoff ist. Was die Begriffe Brechen, Hecheln und Spinnen dabei wirklich bedeuten wird nicht nur erklärt, sondern auch auf unterhaltsame Art und Weise gezeigt – Mitmachen inklusive! Weberin Hildegard Igel, jahrzehntelang in diesem Metier erfahren, nimmt den Faden auf und zeigt, wie aus Leinen ein Stoff nach prähistorischem Vorbild entsteht.
Von 13.30 - 16.30 Uhr kann zudem beim Speerschleudern eine eiszeitliche Jagdmethode ausprobiert, oder mit dem Einbaum auf dem Museumsteich gefahren werden.
Um 15 Uhr findet eine öffentliche Führung durch das Freigelände statt, bei der fast 15 000 Jahre Leben am Federsee im wahrsten Sinne des Wortes begangen werden.